Larmor-Präzession

Larmor-Präzession
Lạr|mor|prä|zes|si|on auch: Lạr|mor-Prä|zes|si|on 〈f. 20; Phys.〉 Drehbewegung der Elektronenhülle eines Atoms, die bei der Einwirkung eines äußeren Magnetfeldes auftritt u. um eine in Feldrichtung zeigende Achse durch den Atomkern erfolgt [nach ihrem Entdecker, dem englischen Physiker J. Larmor, 1857-1942]

* * *

Larmor-Präzession
 
['lɑːmɔː-; nach Sir J. Larmor], Präzessionsbewegung, die ein elementarer magnetischer Dipol in einem homogenen Magnetfeld der magnetischen Flussdichte B um dessen Feldrichtung ausführt. Einen elementaren Dipol stellt z. B. ein Atomelektron dar. Mit dessen Bahndrehimpuls L und dem dazugehörenden magnetischen Moment μ ergibt sich aufgrund der Beziehung μ = —(e / 2me) L (e ist die elektrische Elementarladung und me die Ruhemasse des Elektrons) für die Larmor-Präzession die Kreisfrequenz ωL = —(e / 2me)B; ωL wird als Larmor-Kreisfrequenz (häufig auch Larmor-Frequenz), νL = ωL / 2π als Larmor-Frequenz des Elektrons bezeichnet. Allgemein gilt für alle atomaren Systeme beziehungsweise deren Zustände (z. B. Elektronenhülle und Kerne von Atomen) ωL = γB; dabei ist γ deren gyromagnetisches Verhältnis. Die Larmor-Präzession wird durch das im magnetischen Feld auf magnetische Momente wirkende Drehmoment M = μ × B hervorgerufen, das zur Änderung des mit dem magnetischen Moment verbundenen Drehimpulses und damit zur Präzession führt, ähnlich der Präzession eines mechanischen Kreisels.
 
In der quantenmechanischen Beschreibung ergibt sich ωL als diejenige Frequenz, die dem Abstand zweier Niveaus beim Zeeman-Effekt entspricht. Die Larmor-Frequenz ist u. a. auch für die Erklärung des Diamagnetismus von Bedeutung.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Larmor-Frequenz — Bringt man ein Teilchen, welches einen Spin besitzt, in ein äußeres Magnetfeld, so präzediert dieser Spin mit der Larmorfrequenz (auch: Larmorpräzession) um das Magnetfeld. Die Larmorfrequenz ist nach dem irischen Physiker Joseph Larmor benannt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kernspinresonanz — Kernspinresonanz,   Kernresonanz, magnetische Kernresonanz, paramagnetische Kernresonanz, Abkürzung NMR [für englisch nuclear magnetic resonance], der Nachweis der Larmor Präzession eines magnetischen Kernmoments beziehungsweise des damit… …   Universal-Lexikon

  • NMR-Spektroskopie — NMR Spek|tro|sko|pie auch: NMR Spekt|ros|ko|pie 〈f. 19〉 = Kernresonanzspektroskopie * * * NMR Spek|t|ro|s|ko|pie [NMR: Abk. für engl. nuclear magnetic resonance = kernmagnetische Resonanz (KMR)]; Syn.: Kern[spin] Resonanzspektroskopie,… …   Universal-Lexikon

  • Atomstrahlresonanzmethode — Atomstrahlresonanzmethode,   Molekülstrahlresonanzmethode, Rabi Methode [ reɪbɪ , englisch], eine von I. I. Rabi und Mitarbeitern 1938 entwickelte Präzisionsmethode der Hochfrequenzspektroskopie zur Bestimmung der elektrischen und magnetischen… …   Universal-Lexikon

  • Omega — Ome|ga 〈n. 15; Zeichen; ω, Ω〉 1. 24. (letzter) Buchstabe des grch. Alphabets, langes, geschlossenes o 2. 〈sinnbildl.〉 Ende, Schluss ● Alpha und Omega [<frz. omelette] * * * Ọ|me|ga [24. u. damit letzter Buchstabe des griech. Alphabets (eigtl …   Universal-Lexikon

  • Omegatron —   [griechisch] das, s/ s und e, Flugzeit Massenspektrometer, das die Massenabhängigkeit der Zyklotronresonanz von Ionen in einem Magnetfeld zur Massentrennung ausnutzt. Es wird zur Restgasanalyse und Messung sehr kleiner Partialdrücke sowie zur… …   Universal-Lexikon

  • Protonenmagnetometer — Protonenmagnetometer,   Protonenpräzessionsmagnetometer, ein Magnetometer, das das Auftreten der Kernspinresonanz an Wasserstoffkernen (Protonen) ausnutzt und dessen Wirkungsweise auf der Abhängigkeit der Larmor Frequenz des Protons (Larmor… …   Universal-Lexikon

  • Grigori Jefimowitsch Wolowik — (russisch Григорий Ефимович Воловик; englische Transkription Grigori E. Volovik; * 7. September 1946 in Moskau) ist ein russischer theoretischer Physiker, der sich mit Festkörperphysik beschäftigt. Er ist bekannt für seine innovativen… …   Deutsch Wikipedia

  • Diamagnetismus — Di|a|ma|gne|tịs|mus auch: Di|a|mag|ne|tịs|mus 〈m.; ; unz.〉 universelle Eigenschaft von Stoffen, die besagt, dass durch ein äußeres Magnetfeld eine Magnetisierung innerhalb des Stoffes hervorgerufen wird, die dem äußeren Feld entgegengerichtet… …   Universal-Lexikon

  • Larmorpräzession — Bringt man ein Teilchen, welches einen Spin besitzt, in ein äußeres Magnetfeld, so präzediert dieser Spin mit der Larmorfrequenz (auch: Larmorpräzession) um das Magnetfeld. Die Larmorfrequenz ist nach dem irischen Physiker Joseph Larmor benannt.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”